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1266. Juni 27. Breslau.

5 Kal. Jul.

Bruder Heinrich de Cyze (Zeitz) Prokurator und Magister der armen Schwestern von St. Clara in Breslau, urkundet, dass Herzog Heinrich den Gerard, weiland Pfarrer in Peterwiz (bei Schweidnitz nach Knoblichs Annahme) für die seit dem Tode des weiland Pfarrers Hermann vakante Pfarrkirche von Schweidnitz dem Bischöfe Thomas von Breslau präsentirt hat, welcher Bischof (es ist episcopus nicht episcopo, wie Knoblich hat, zu lesen) auf die Präsentation des Herzogs und nach der im Auftrage des Herzogs und Bischofs durch den Aussteller, Heinrich den Schreiber und Berold fratres und die Minoriten Herbord, Arnold, Cunrad und Leo vollzogene Ordination den Gerard zum vicarius perpetuus bestellt und ihm die cura pastoralis übertragen hat, so dass derselbe alle Einkünftt der Kirche beziehen und nur 4 1/2 Mark Goldes nomine elmosine den Schwestern von St. Clara abgeben, aber die jura debita des Bischofs, oder des Archidiakon oder des Erzpriesters bezahlen resp. dieselben bewirthen (recipere) soll preter (so ist zu lesen) ea, que auctoritate sedis apost. tam in legatis quam nunciis ejusdem sedis solvi debent, zu welcher Zahlung die Schwestern aus ihren Einkünften 2/3, der Vikar aus den Seinigen 1/3 beizusteuern haben. Im Falle einer durch das Zeugniss rechtschaffener Männer erwiesenen Verminderung der Einkünfte jener Kirche soll das an die Schwestern zu zahlende Geld nach einer Uebereinkunft zwischen dem Vikar und dem Provisor resp. Prokurator des Stiftes entsprechend ermässigt werden.

Z.: Die Minoriten Justinus, Eobertus, Conradus magister operis und die Breslauer Bürger Conrad Westfalus und dessen Sohn Hermannus, Gyselerus, Heinrich de Hagelstraze.


Or. mit 3 nur in kleinen Brachstücken erhaltenen Siegeln, die uns in der Urkunde selbst als die des Breslauer Minoritenkonvents und der Guardiane (es ist hier zweimal gardiani statt gardie zu lesen) von Breslau und Schweidnitz bezeichnet werden. Or. P.-A. Klarenstift 23. Abgedruckt bei Knoblich Herzogin Anna, urkundlicher Anhang S. 32.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1875; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 2: Bis zum Jahre 1280. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.